Die alten Griechen verwendeten tragbare Grills beim Picknick.

Kochexperimente lassen vermuten, dass mykenische Souflaki-Grills tragbar waren. Kochexperimente lassen vermuten, dass mykenische Souflaki-Grills tragbar waren.

Die alten Mykener waren hauptsächlich als Erbauer von Palästen und als Krieger bekannt, aber sie waren auch recht geschickte Köche. Neue Koch-Experimente zeigen, dass sie vor mehr als 3000 Jahren tragbare Grills, um Souflaki zuzubereiten, und nicht-haftende Pfannen, um darin Brot zu backen, benutzten. Die mykenische Zivilisation, die die Grundlage für Homers "Odysee" und die "Ilias" war, hatte ihre Blütezeit in Griechenland während der späten Bronzezeit ungefähr 1700 v. Chr., bis sie plötzlich und unter bisher ungeklärten Umständen zusammenbrach. Die Mykener hinterließen beeindruckende Paläste und goldgeschmückte Grabanlagen an Orten wie Pylos oder Mykene, aber Archäologen fanden in diesen Stätten auch weniger glamouröse Gegenstände wie Souflaki-Grills oder Backbleche aus grobem Ton. Es war nicht festzustellen wie diese beiden Typen von Pfannen benutt wurden, sagte Julie Hruby (Dartmoor College), als sie ihre Untersuchungsergebnisse beim Jahrestreffen des Archaeological Institute of America im Januar vorstellte.

"Wir haben keine Kochrezepte.", berichtete Hruby dem Magazin LiveScience. "Was wir haben sind Schrifttafeln, die uns von Bevorratung für Feste berichten. Somit haben wir eine ungefähre Vorstellung was die Zutaten gewesen sein könnten, aber was die Zubereitung anging, sind die Kochgefäße unsere einzige Quelle."

Die Souflaki-Grills waren rechteckige Ton-Pfannen, die unter Fleischspießen standen. Wissenschaftler sind sich uneinig darüber, ob diese Ablagen direkt über einem Feuer angebracht waren und das heruntrtropfende Fett auffingen, oder ob die Pfannen selber mit glühender Kohle befüllt wurden wie ein tragbarer Grill. Die runden Backbleche hingegen hatten eine glatte Seite und eine mit Vertiefungen, und Archäologen haben darüber diskutiert welche Seite beim Kochvorgang nach oben zeigte.

Um diese kulinarischen Rätsel zu lösen, haben Hruby und die Keramikerin Connie Podleski (Oregon College of Art and Craft) amerkanische Tone gemischt, um mykenischen Ton zu imitieren und zwei Backbleche und zwei Souflaki-Grills ihren antiken Vorbildern nachemfunden. Mit ihrer antiken Grobkeramik versuchten sie dann Fleisch zu braten und Brot zu backen.

Hruby und Podleski fanden heraus, dass dei Souflaki-Grills zu dick waren, um Hitze zu übertragen wenn man sie über eine Feuergrube aufstellte, was zu einer recht rohen Mahlzeit führte. Legte man allerdings Kohlen in die Ablage führte dies zu einem weitaus effizienteren Kochvorgang.

"Wir sollten uns die Dinge als tragbare Kochvorrichtungen vorstellen - vielleicht anlässlich mykenischer Picknicks.", sagt Hruby.

Was die Backbleche anbetraf ergab der Test, dass das Brot eher an der glatten Seite der Pfanne anhaftete. Die Vertiefungen jedoch schienen eine antike Anti-Haft-Technologie zu sein, die sicherstellte, dass Öl gleichmäßig über das Backblech verteilt wurde.
Einfache Kochgeräte wurden während Ausgrabungen an mykenischen Fundstätten im 20. Jahrhundert oft übersehen oder sogar weggeworfen, nun aber haben Wissenschaftler begonnen, diesen Gegenständen mehr Bedeutung beizumessen, um ein vollständiges Bild antiker Lebenweisen zu erhalten.

Was die Benutzer der Souflaki-Grills und Backbleche anbetraf, sagt Hruby dass es höchstwahrscheinlich Köche waren, die für die herrschende Klasse in Mykene kochten.

By Megan Gannon, Live Science News Editor
Original article on
LiveScience.

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